Kandidat oder Programm – Was entscheidet Wahlen? Karl-Rudolf Korte im SWR2 Forum

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Auf den Kanzler kommt es an. Oder auf den Herausforderer. Darin waren sich die konkurrierenden Wahlkampfstrategen der Parteien bisher stets einig. Programme? Liest kein Mensch. Wichtiger sind Slogans auf Wahl-Plakaten oder als Social Media-Botschaft. Aber stimmt das noch, wenn die massiven Folgen von Corona und Klimakrise gemanagt werden müssen? Und was bedeutet es, wenn zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl die amtierende Kanzlerin nicht mehr antritt?

Am 10.05.21 war Karl-Rudolf Korte zu Gast im SWR2 Forum. Was ist den Bürgerinnen und Bürgern im Superwahljahr 2021 wichtiger? Ein Kandidat oder eine Kandidatin mit Bekanntheit und Erfahrung oder doch der Inhalt eines Wahlprogramms? Dieser und weiteren Fragen ist Gastgeber Claus Heinrich mit seinen Gästen auf den Grund gegangen.

Bekanntheit, Erfahrung und Vertrauen sind Funktionen eines Spitzenkandidatens. Was setzt es voraus für eine erfolgreiche Kampagne, damit diese Zuschreibungen auch positiv funktionieren? „Eine begrenzte Aggressivität muss man zur Mobilisierung im Wahlkampf mit einbringen, kombiniert mit einer Sicherheitsbotschaft und immer auch Zukunftskompetenz – idealerweise bringt man das mit einer Person, die bekannt ist. Die Wählerinnen und Wähler favorisieren das Bekannte. Die Sachkompetenz steht in Deutschland immer noch an der Spitze. Dann kommen Dinge wie Glaubwürdigkeit, Führungsqualität und persönliche Sympathie.“, so Korte.

Auf die Frage, ob die eigentliche Funktion von Programmen nur Beschäftigungstherapie für die Basis sei, antwortete Korte: „Die Programme gibt es in Lang- und in Kurzfassung. Diese dienen primär der Mobilisierung nach innen. Nach außen wird daraus die Geschichte die einen Wahlkampf letztlich trägt. Die Kurzfassung gucken sich Wähler häufiger an als die Langfassung.“

Alle Fragen und Antworten sowie die ganze Sendung zum nachhören finden Sie hier.

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