„Eigentlich findet eine Wahl ohne Wähler statt“ Karl-Rudolf Korte im Deutschlandfunk-Interview

Karl-Rudolf Korte mit dem NRW Korrespondenten Moritz Küpper vor dem Übertragungswagen des DLF.

Im Gespräch mit Benedikt Schulz über die kommende Bundestagswahl, beschreibt Korte eine Zersplitterung der deutschen Parteienlandschaft, die zu veränderten Rahmenbedingungen im politischen System und insbesondere zu Veränderungen bei Wahlen führen werde. Bei bis zu sieben großen Parteien gleiche der Wahlzettel einem Lottoschein.

Der Wähler könne zwar seine Wünsche artikulieren, müsse aber den Parteien Koalitionsbildung und Umsetzung der politischen Ziele überlassen. Nach Korte, wolle der Wähler keine großen Koalitionen mehr. Dennoch hat das deutsche Modell der Verhandlungsdemokratie, aus Kortes Sicht, auch Vorteile, wie die Sicherung des sozialen Friedens. Denn anders als in Mehrheitsdemokratien, in denen bereits am Abend der Wahl die Regierung feststeht, würden die Verhandlungen zu einer breiteren Legitimierung der künftigen Regierung führen.

Korte warnte davor, die Wählerinnen und Wähler zu unterschätzen. Sie seien an Problemlösungen interessiert und würden Parteien und Personen danach auswählen. Zentrale Wahlversprechen wie etwa der von der SPD zugesagte Mindestlohn müssten daher eingehalten werden. „Wähler haben ein sehr differenziertes Gespür, ob jemand zu seinen Ankündigungen steht“, sagte Karl-Rudolf Korte auch mit Blick auf den neuen Präsidenten der USA Donald Trump.

Das vollständige Gespräch können Sie im Audio-on-Demand-Angebot des Deutschlandfunk nachhören.

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