„Zauber des Anfangs zeigt sich in der Banalität des Endes“ – Korte zur Einigung der Union

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte analysiert die aktuellen Geschehnisse

Am Abend ist klar: Es gibt eine Einigung der Union. Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte ordnet die aktuellen Entwicklungen live im ZDF heute journal ein.

Dass Seehofer noch einmal die Kurve bekommen hat, überrascht Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte nicht. Denn der CSU-Chef sei ein: „berufsmäßiger Dissident, der viele Wendungen kann und in all den Jahren der Zusammenarbeit mit Merkel auch eingeübt hat“.

Das Verhalten der Beteiligten beschreibt Prof. Korte als unprofessionell. Es sei ein ähnliches kollektives Führungsverhalten zu sehen, wie noch vor wenigen Monaten bei der SPD. „Strategiefähig zu sein heißt eine Sensibilität zu haben für das, was kommen könnte und dies auch vorwegzunehmen. Das hat keiner bedacht“, konstatiert Karl-Rudolf Korte.

Soweit bekannt, scheinen die Ergebnisse am Abend wenig innovativ: „Der Zauber des Anfangs, das explodieren zu lassen ist heute in der Banalität des Endes zu sehen, denn das ist eine kleine Schraube, die jetzt entwickelt worden ist, auf die man längst hätte kommen können“, so Korte.

Eine künftige Zusammenarbeit von Seehofer und Merkel am Kabinettstisch sei nur schwer vorstellbar, zu groß seien die persönlichen Zerwürfnisse und zu unterschiedlich die Temperamente: „Merkel ist ein wandelndes Understatement in ihrer Art, wie sie das Ruheregiment anführt, und sie ist eine Empörungsverweigerin“. Seehofer sei da das genaue Gegenteil. Zwar könnten Unterschiedlichkeiten prinzipiell eine Bereicherung sein, wenn sie an Inhalten ausgelebt werden. Doch jüngste Äußerungen Seehofers würden immer wieder von einer „maskulinen Wahrnehmung zu einer muskulären Politik“ zeugen. Insgesamt sieht Korte viele Faktoren, die nicht auf eine perspektivische Zusammenarbeit deuten.

Das vollständige Interview mit Prof. Dr. Korte finden Sie in der ZDF-Mediathek.

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