„Gesichter der Macht“ – Werner Weidenfeld rezensiert in der Süddeutschen Zeitung

Werner Weidenfeld, Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München und Rektor der Alma Mater Europaea der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste, rezensiert in der Süddeutschen Zeitung das neu erschienene Buch von Karl-Rudolf Korte.

„Die Fragen zur Lage der Republik werden von Tag zu Tag dringlicher. Die Erosion der politisch-kulturellen Grundlagen ist unübersehbar“ – in Zeiten, in denen ein Deutungs- und Erklärungsdefizit auf der Politik lastet, fällt der Blick auf das Amt des Bundespräsidenten, so Weidenfeld. „Wer denn sonst, wenn nicht die Persönlichkeit des Bundespräsidenten und sein Amt sollte denn für überzeugende Deutungen der politischen Herausforderungen geeignet sein?“

Angesichts dessen ist die Neuerscheinung Karl-Rudolf Kortes, „Gesichter der Macht. Über die Gestaltungspotenziale der Bundespräsidenten“, ein interessantes Werk, das Aufschluss über die „Möglichkeiten und Grenzen des höchsten Staatsamtes“ gibt. Korte gibt in seinem Buch nicht einfache Kurzbiografien der Bundespräsidenten von Heuss bis Steinmeier wieder, sondern lote, so Weidenfeld, „systematisch die Machtpotenziale aus: Gestaltungsoptionen, Gestaltungswissen, Gestaltungsräume.“

Auch wird die Abhängigkeit zwischen der Ausgestaltung der präsidialen Rolle, die formal nur geringe legislative und exekutive Gewalt innehält, von der individuellen Persönlichkeit der Präsidenten klar ersichtlich. Abschließend verweist Weidenfeld erneut auf die Wichtigkeit der Thematik: „Denkerische Zukunftsenergie ist dem Bundespräsidenten zu wünschen. Schließlich geht es nicht um Nebensächlichkeiten. Es geht um die Zukunft der Demokratie.“

Die vollständige Rezension, erschienen am 06.05.2019, finden Sie unter diesem Link.

Teile diesen Inhalt: