Professor Karl-Rudolf Korte im ZDF Mittagsmagazin zu den kommenden Landtagswahlen in den neuen Bundesländern

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte im ZDF MiMa

Professor Dr. Karl-Rudolf Korte kommentiert als Experte im ZDF die anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen.

Die Parteiendemokratie im Osten ist dynamischer als im Westen. Durch die Erfahrungen im Einparteienstaat der DDR und die späte Pluralisierung des Parteiensystems bestehen im Osten nur schwache Parteibindungen. Daher ist ein tradiertes bzw. gewachsenes Konzept von Parteienidentifikationen in den neuen Bundesländern deutlich seltener vorzufinden. Als Folge hat ein „Tagesplebiszit“ eine besondere Bedeutung für den Wahlkampf im Osten – „Einzeltagesereignisse können daher auch zu großen Schwankungen führen“. Dementsprechend lohnt sich ein intensiver Wahlkampf.

Das schlechte Umfrageergebnis für die Sozialdemokraten in Sachsen liegt, so der Politikwissenschaftler, insbesondere an dem derzeitigen „Selbstfindungsprozess“, in der sich die Partei befindet. Die Wählerschaft ist unsicher, wie die Partei zukünftig auf Bundesebene geführt wird und wie sich diese Führung auf die Landesebene auswirken wird.

Die Grünen könnten den Umfragen zufolge hingegen in Brandenburg und Sachsen ihr Wahlergebnis im Vergleich zu den letzten Landtagswahlen fast verdoppeln. Ihnen kommt hierbei zu Gute, dass die Partei sich als Gegenpol zur AfD positioniert – für Europa, offen und vielfältig. Der aktuell geführte Klimadiskurs stärkt die Partei allerdings nur in gewissen Regionen Brandenburgs und Sachsens. In anderen Regionen wiederum überwiegt die Angst vor einer zu starken Beschneidung der ökonomischen Freiheitsgrade zum Zwecke des Klimaschutzes, verbunden mit einer Arbeitsplatzunsicherheit breiter Teile der Bevölkerung.

Den vollständigen Auftritt von Professor Dr. Karl-Rudolf Korte im ZDF-MiMa finden Sie unter diesem Link.

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