Neuerscheinung: Karl-Rudolf Korte und Jan Dinter „Bürger, Medien und Politik im Ruhrgebiet“

Die neue Publikation von Professor Dr. Karl-Rudolf Korte und Jan Dinter.

Wird die liberale Idee der repräsentativen Demokratie zum Reparaturfall? Entfremden sich Gesellschaft und Politik immer stärker voneinander? Wie gestaltet sich die Gesprächsgrundlage politischer Öffentlichkeit im Ruhrgebiet im Sinne von Einstellungen gegenüber Politik und Medien sowie die diesen Einstellungen zugrundeliegenden Motive und Vorstellungen? Diesen Fragen widmen sich Professor Dr. Karl-Rudolf Korte und Jan Dinter in ihrer neuen Publikation „Bürger, Medien und Politik im Ruhrgebiet“.

Politikverdrossenheit im Sinne einer fehlenden Zuversicht, dass PolitikerInnen im Interesse der BürgerInnen handeln, wird seit Jahrzehnten diskutiert und diagnostiziert. Wenngleich eine gesunde Skepsis förderlich für die Demokratie ist und Unzufriedenheit mit dem Status quo im Idealfall ein Treiber für Innovationen wird, stellt sich dennoch die Frage, an welchem Punkt Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie auch dessen Stabilität gefährdet. Das von der Brost-Stiftung geförderte und von der NRW School of Governance durchgeführte Projekt „Kommunikationsstress im Ruhrgebiet: Die Gesprächsstörung zwischen Politikern, Bürgern und Journalisten“ hat zu diesem Themenkomplex geforscht. Dazu führte infratest dimap 2017 und 2018 Fokusgruppendiskussionen mit Bürgern aus dem Ruhrgebiet durch. Zudem wurden deutschsprachige Bewohner der Städte im Regionalverband Ruhr (RVR) zu ihren Einstellungen zu Politik und Medien befragt.

Professor Dr. Karl-Rudolf Korte und Jan Dinter zeigen, dass die Unzufriedenheit mit PolitikerInnen unter den BürgerInnen im Ruhrgebiet tatsächlich hoch ist, zugleich der Zusammenhalt von lokalen PolitikerInnen und BürgerInnen (noch immer) als stark wahrgenommen wird. Die lokale Ebene ist damit der Ort, an dem die Gesellschaft wieder ins Gespräch kommen kann. Doch es müssen gerade im Ruhrgebiet große Herausforderungen überwunden werden. Politische Akteure müssen auch von jenen Bevölkerungsteilen, die besonders von sozialer Ungleichheit betroffen sind, als Agenten ihrer Interessen wahrgenommen werden. Zum anderen erodiert auch in den Städten an Ruhr und Emscher die lokale Gesprächsgrundlage, weil die Wandlungsprozesse der Digitalisierung ein lokales Kommunikationsvakuum entstehen lassen.

Mehr Informationen über die Publikation „Bürger, Medien und Politik im Ruhrgebiet“ finden Sie auf der Seite des Springer Verlags.

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