Korte: „Merkel sollte 2017 verzichten!“

Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin FOCUS: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin FOCUS: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Das fordert Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte in seinem aktuellen Gastbeitrag für den FOCUS. Vierte Amtsperioden scheinen historisch betrachtet selten ein gutes Ende zu nehmen. Adenauer überstand gerade einmal zwei Jahre der vierten Amtszeit. Kohls „Höhenrausch“ führte 1998 zum Sieg von Schröder.

Die letzten Jahre der Ära Kohl verband man vor allem mit Politik-Staus. Deutschland war der Person Kohls überdrüssig; man hatte sich „leid- und sattgesehen“. Korte sieht Analogien zur Amtszeit von Angela Merkel und stellt ihre Handlungsfähigkeit in Frage. Das Potential Politik zu gestalten ist begrenzt, das Vertrauen der Gesellschaft ist nicht mehr rückhaltlos – Umfragen zeugen von einem anhaltenden Meinungstief. Zudem zehren elf Jahre Kanzlerschaft an einer Person. So stellt sich, laut Korte, die Frage nach ihrem persönlichen Erschöpfungszustand.

Korte plädiert für die Einführung von Amtszeitbegrenzungen, die den Wählern „erschöpfte Kandidaturen oder würdelose Nachfolgekämpfe“ ersparen würden. Da aktuell noch unklar ist wie sich Merkel entscheiden wird, häufen sich die Mutmaßungen. Tritt Merkel 2017 erneut an, müsste ihr Wahlkampf von einem Narrativ getragen werden das ihre Kandidatur legitimiert. Aber kann Merkel Ideologie, kann sie Emotion? Denn: „Im Wahlkampf 2017 steht das Gesellschaftsmodell zur Wahl. Merkel müsste sich als Typ neu erfinden. Historisch ist ihre Kanzlerschaft ohnehin jetzt bereits. Noch kann sie Heldin des Rückzugs werden: der erste Kanzler, der freiwillig abtritt.“

Der gesamte Beitrag von Karl-Rudolf Korte ist in der Ausgabe 40/2016 des FOCUS erschienen.

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