Korte im ZDF Mittagsmagazin zu den Landtagswahlen in Bayern und Hessen

Karl-Rudolf Korte im Mittagsmagazin

Bayerns CSU verfehlt die Themen, für die sie stehen. Hessens Grüne sticht hervor durch gutes Personal und passende Themen.
Prof. Karl-Rudolf Korte interpretiert im ZDF Mittagsmagazin die Prognosen für die Landtagswahlen in Bayern und Hessen, sowie das erneute Erstarken der AfD auf Bundesebene.

Die CSU hat aus Sicht des Politikwissenschaftlers im Wahlkampf nicht genügend Fokus auf die Themen gelegt, die für die Partei traditionell relevant sind. Sie hat mit ihrem Wahlkampf versucht mit neuen, teils extremen Themen zu punkten und somit das „liberale Mittelfeld“ verlassen. Zudem erkennt der Wähler das fortlaufende Zerwürfnis zwischen Seehofer und Söder als Ringen um Machtanteile und nicht etwa als ein Ringen um die besten Ideen. Das alles quittiert die Wählerschaft mit Ungunst, so erreicht die CSU nach dem Politbarometer des ZDFs „nur“ 35 % – ein historisch schlechtes Ergebnis.
Die Grünen in Hessen wiederrum stehen mit prognostizierten 15 % der Stimmen in Hessen und einer verhältnismäßig hohen Beliebtheit des Spitzenkandidaten Tarek Al-Wazir gut dar. Das liegt, so Korte, vor allem an einer „interessanten, neuen Personalauswahl auf Bundesebene, was in die Länder ausstrahlt“. Aber auch die treffende Themenwahl der hessischen Grünen wird von der Wählerschaft honoriert: „Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Ernährung“. Diese Themen berühren den Alltag der Wählerinnen und Wähler und immer mehr sind der Meinung, dass die Beschäftigung der Politik mit diesen Themen einen Mehrwert bringen würde.
Das Erstarken der AfD, die erstmals nach Umfragewerten die zweitstärkste Partei auf Bundesebene ist, erklärt sich Prof. Korte damit, dass die Partei zu einem Sammelbecken für Protestwähler geworden ist. Die AfD sei ein „Frustventil“, das in Folge des „Weglobens von Herrn Maaßen“ weiter Zuspruch erhält. Die verfolgten politischen Inhalte seien dabei zweitrangig.

Das vollständige Interview finden Sie hier ab Minute 10:40.

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