Korte: „Für den Wahlkampf gegen eine Frau, die bereits zwölf Jahre im Amt ist, muss es eine besondere Strategie geben.“

Karl-Rudolf Korte über den Wahlkampf der Bundeskanzlerin und die Chancen von Herausforderer Martin Schulz

Karl-Rudolf Korte über den Wahlkampf der Bundeskanzlerin und die Chancen von Herausforderer Martin Schulz

Im Interview mit der „SVZ“ sprach Karl-Rudolf Korte anlässlich der Sommer-Pressekonferenz von Angela Merkel über ihren Auftritt und den Bundestagswahlkampf.

Korte bezeichnet den Auftritt von Merkel als erfrischend: „Sie strahlt eine ruhige Stärke aus, war sehr authentisch. Die Kanzlerin hat sich nicht verstellt, ist um keine Antwort verlegen gewesen.“ Dagegen sei ihr Wahlkampf ein „Vermeidungswahlkampf“, der zwar Wirklichkeiten, aber nie Möglichkeiten beschreibe. Es gäbe kein großes Ziel, das sie sich zu Eigen machen und kontrovers zur Debatte stellen könnte, so Korte. Sie spreche über Vollbeschäftigung, mehr Bildung, mehr Digitalisierung. Das seien alles keine Themen, über die sich streiten ließen: „Dieser Stil geht nicht auf taktische Raffinesse zurück. Angela Merkel polarisiert als Person einfach nicht. Sie hat einmal gesagt: Jede gute Idee ist mir willkommen. Alles aufsaugen – das ist ihre Methode.“

Merkel sei eine „Komplexitäts-Managerin“: „Sie weiß morgens zwar nicht, was mittags passiert. Aber ihr wird die Risiko-Kompetenz zugetraut, damit umgehen zu können, wenn etwas passiert.“ Martin Schulz dagegen sei eine Projektionsfläche, anders könne die Begeisterung für ihn im Februar und März nicht erklärt werden. Sein Problem sei allerdings, dass er nicht mit zwei, drei Zukunftsideen verbunden wird, für die allein er steht: „Er hat Hunderte Ideen in petto, aber verfügt nicht über ein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal.“

Das vollständige Interview mit Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte finden Sie unter folgendem Link.

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