Karl-Rudolf Korte: „Meinungsumfragen – die irren, die Demoskopen!“

Gastbeitrag von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte in der Rheinischen Post

Gastbeitrag von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte in der Rheinischen Post

In einem Gastbeitrag für die Rheinische Post analysiert Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte den Stellenwert von Meinungsumfragen und bescheinigt ihnen einen sinkenden Wahrheitsgehalt: „Die Grundmelodie, den Sound der Zahlen, setzen – bis zur Schließung der Wahllokale – die Demoskopen. Und die irren, wie selten zuvor.“

Die vertrauenswürdigen Umfrageinstitute versuchen exakte Momentaufnahmen zu erarbeiten, allerdings stoßen sie, so Korte, methodologisch an die Grenzen „unserer Aufregungsdemokratie“. Während Telefoninterviews über Jahrzehnte hinweg via Festnetz geführt wurden und so eine Basis für verlässliche Erhebungen bildeten, sei im Handy-Zeitalter eine proportionale Befragung in spezifischen Regionen nur noch schwer möglich.

Immer größer werde der Anteil von ergänzenden Schätzungen und eingebrachten Erfahrungswerten der Demoskopen, um die Rohdaten nachträglich zu bearbeiten, so Korte und führt weiter aus: „Ob die SPD in Rheinland-Pfalz tatsächlich einen zehnprozentigen Abstand zur Union aufholte, gehört ins Reich der Siegergeschichten. Die SPD in Saarbrücken kam nie wirklich in die Nähe der CDU-Ministerpräsidentin, am Ende trennten beide mehr als elf Prozentpunkte. Ob Union und SPD in NRW einen so deutlichen Abstand haben, wie im Moment gemessen, wissen wir nicht wirklich. Wie oft wollen wir noch auf die Fehler-Demoskopie hereinfallen? Zahlen machen Politik.“

Der direkte Einfluss von Demoskopie auf das konkrete Wahlverhalten sei in der Forschung umstritten, so Korte, gleichwohl habe der indirekte Einfluss in den letzten Jahren drastisch zugenommen, vollkommen unbeirrt von den fehlerhaften Ergebnissen…

Den vollständigen Gastbeitrag von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte in der Rheinischen Post erreichen Sie über den folgenden Link.

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