Karl-Rudolf Korte im ZDF-Moma: „Wir werden in 2018 keine zügigen Verhandlungen erleben“

Karl-Rudolf Korte stand im ZDF-Moma Rede und Antwort.

Im ZDF Morgenmagazin hat sich Karl-Rudolf Korte den Fragen von Moderatorin Jana Pareigis gestellt. In seiner Analyse fokussierte sich der Politikwissenschaftler insbesondere auf die weitere Regierungsbildung 2018.

Er verwies zudem darauf, dass die Rahmenbedingungen für eine Regierungsbildung vollkommen neu seien: „Wir haben zwar keine Regierungskrise, doch eine Sondierungsrepublik“. Daher müssten sich Wählerinnen und Wähler auch an neue, alternative Formate gewöhnen, die zu einer Regierung führten. Sowohl die SPD als auch CDU/CSU sind durch ihre Verluste bei der Bundestagswahl im September nach wie vor geschwächt: „Die Berliner Machtmonotonie der Großen Koalition ist abgewählt worden“, so Korte weiter. Daher stehe er einer erneuten Bildung einer Großen Koalition skeptisch gegenüber. Es fehle bislang an Visionen und Gestaltungsoptionen fehle: „Derzeit treibt jeder der Beteiligten nur die Preise nach oben“. Dabei sei das repräsentative Prinzip deutlich wichtiger als der Mitgliederentscheid der einzelnen Partei, so sein Urteil.

Gefragt nach der Bedeutung der Flüchtlingsfrage für die Sondierungsgespräche erklärte Korte, dass das Thema nach wie vor eine hohe Relevanz besäße, da Identität und Sicherheit eines der prägenden Leitmotive im Superwahljahr 2017 gewesen seien und sich dieses auch 2018 fortsetzen werde. Abschließend wurde eine mögliche Nachfolge Merkels thematisiert. Seine Einschätzung zur direkten Nachfolge Merkels sei derzeit noch offen, so Korte. Allerdings liege es nahe, auf die Position Merkels als Parteivorsitzende der CDU zu blicken, da andere Parteien derzeit einen Wechsel an ihrer Spitze erlebten: „Ich glaube, dass Personalwechsel am Ende auch Regierungsbildungsprozesse erleichtern“.

Das komplette Interview finden Sie in der ZDF-Mediathek.

Teile diesen Inhalt: