Karl-Rudolf Korte: „Die SPD ist eine Dramaqueen der deutschen Politik“

Karl-Rudolf Korte im Interview mit dem Deutschlandfunk

Karl-Rudolf Korte im Interview mit dem Deutschlandfunk

Karl-Rudolf Korte betont im Gespräch mit Silvia Engels vom DLF, dass auch nach der Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen für die SPD auf Bundesebene noch alles offen und nichts verloren sei. So leben wir, laut Korte, „in einer Risikomoderne, in der wir geradezu Überraschungen permanent als Erwartungssicherheit erleben.“

Angesichts der Wahlniederlage in NRW, stellt sich die NRW-SPD aktuell neu auf. Vielfach kritisiert werden dabei Personalien, wie Norbert Römer oder Michael Groschek, die einem „echten“ Neuanfang entgegen stehen sollen.

Was hindert die SPD in Nordrhein-Westfalen an einem personellen Neuanfang?

Laut Korte wäre es fatal in dieser Frage die Bundestagswahl außer Acht zu lassen: „Es sind nur noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl, und wir haben ja hier nicht irgendein Land, das ist das Schlüsselland für politische Mehrheitsbildung, das Entscheidungsland. Wenn die SPD hier keine Wahlkampagne hinbekommt, die den Namen verdient und eigene Anhänger wieder mobilisieren kann, dann ist die Bundestagswahl verloren, und da braucht man erst mal Profis. Das ist der Grundgedanke der SPD im Moment in NRW.“

Welchen Effekt hat dies nun auf die kommende Bundestagswahl? Kann Martin Schulz Rückenwind von der NRW-SPD erhalten und was sollte die Strategie der SPD sein?

„Schulz muss ansteckend wirken, so wie er das ja auch kann. Die SPD ist eigentlich so eine Dramaqueen der deutschen Politik, und das kann man aber ausspielen. Das hat er ja über zwei Monate auch gemacht. Er muss versuchen, den Funken zu übertragen mit seiner Leidenschaft, mit seiner Emotion, Alternativen aufzuzeigen und daran erinnern, dass alles ganz knapp war, auch in Düsseldorf. 150.000 Stimmen Unterschied zwischen CDU und SPD. Wer am besten mobilisiert, wer einen guten Wahlkampf macht, kann durchaus Mehrheiten erringen, und das gilt im Bund genauso wie das in NRW der Fall war, und insofern ist nichts verloren. Es ist alles offen. Wir leben in einer Zeit, einer Risikomoderne, in der wir geradezu Überraschungen permanent als Erwartungssicherheit erleben, und insofern ist alles noch offen und nichts ist verloren.“

Warum Martin Schulz Projektionsfläche für Hoffnung bleibt und ein Wahlsieg der SPD „im Augenblick überhaupt nicht ausgeschlossen“ ist, lesen Sie im gesamten Interview mit dem Deutschlandfunk.

Teile diesen Inhalt: