Karl-Rudolf Korte: „Die Kandidatin Merkel ist ein Risiko.“

Karl-Rudolf Korte kommentiert den Parteitag der CDU in Essen (c) ZDF

Karl-Rudolf Korte kommentiert den Parteitag der CDU in Essen (c) ZDF

Beim 29. Bundesparteitag der CDU standen wichtige Zukunftsfragen zur Diskussion: Globalisierung und Demografie, Digitalisierung und Migration, Sicherheit und Zusammenhalt. Zudem stimmten die 1000 Delegierten über den neuen Vorstand, das Parteiprogramm und einen Antrag zur „Orientierung in schwierigen Zeiten – für ein erfolgreiches Deutschland und Europa“ ab.

Im Interview mit „heute.de“ sowie in der ZDF Sendung „Standpunkte“ kommentiert Karl-Rudolf Korte den Parteitag der CDU und stellt die erneute Kandidatur Merkels infrage. Die Partei sei noch nie so unsicher in eine Delegiertenversammlung gegangen wie in diesem Jahr, so Korte im „heute.de“-Interview. Darüber hinaus sei die Kandidatin Merkel erstmals ein Risiko für die CDU. Im Jahr vor der Bundestagswahl sei die CDU auf der Suche nach ihrer Identität, denn der Kurs von Merkel vertrete zwar die progressive Mitte der Gesellschaft, doch innerparteilich ist dieser Kurs nicht unumstritten: „Sie kämpft für ihr Leitbild einer modernen, liberalen und sozialen Marktwirtschaft. Das ist im Moment nicht mehrheitsfähig, grenzt sich aber deutlich von linken und rechten Rändern ab. Der progressive europäische Kurs ist auch in der Partei umstritten.“

So ist die Entwicklung einer gemeinsamen Vision für ihren weiteren Wahlkampf von zentraler Wichtigkeit. Diese müsse vor allem die erneute Kandidatur Merkels legitimieren und begründen. Doch für viele Wähler ist die Kanzlerin vielmehr Teil des Problems und persönlich verantwortlich für die Öffnung der Grenzen. „Dies wegzudiskutieren wird sehr schwer sein“ so Korte in der ZDF Sendung „Standpunkte“.

Die CDU war in Essen in erster Linie mit sich selbst beschäftigt, so gab es kaum Angriffe auf andere Parteien, und dennoch erwartet Karl-Rudolf Korte einen Lagerwahlkampf, der ein gänzlich neues Gesicht haben wird: „Mehr Angriff, mehr Lagerausrichtung, mehr Ideologie, mehr Emotion. Das kann die Kanzlerkandidatin aber bisher nicht. Insofern kann das auch ein Problem für die Partei werden.“

Warum der Bundesparteitag der CDU keine Krönungsmesse für Angela Merkel war und wie die CDU sich inhaltlich positionieren müsste, lesen Sie im heute.de-Interview mit Karl-Rudolf Korte unter dem folgenden Link. Zudem finden Sie den Bericht vom Parteitag der Sendung „Standpunkte“ in der Mediathek des ZDF unter dem folgenden Link.

Teile diesen Inhalt: