Jahresrückblick im Deutschlandfunk: Karl-Rudolf Korte analysiert das politische Jahr 2017

Korte im Dlf: „Auch nach der Wahl befinden sich die Parteien im Wettbewerbsmodus“

Im DLF Interview am Morgen sprach Karl-Rudolf Korte mit Jürgen Zurheide über das politische Jahr 2017. Er analysierte rückblickend den Bundestagswahlkampf 2017, dessen Novum und die daraus resultierenden Folgen.

„Wir haben den ersten Bundestagswahlkampf erlebt in der Geschichte ohne eine einzige Aussage zu Koalitionen, und es ist klar, dass die Parteien deshalb erst mal sehr lange auch nach der Wahl noch im Modus des Wettkampfs, des Wettbewerbs, der Wahl bleiben und viel später umschalten können auf diese Brautschau, die auch notwendig ist, und wenn vorher niemand sagt, wie das Lager aussehen könnte, weil es keine Lagerbildungen mehr gibt, ist das die logische Konsequenz, dass sich das lange rauszieht“, so Korte.Von einer tatsächlichen Regierungskrise könne nach wie vor aber keine Rede sein. Dennoch befände sich Deutschland aktuell im Status „einer großen komplexen Sondierungsrepublik“. Die derzeitigen erschwerten Bedingungen für eine Regierungsbildung führt Karl-Rudolf Korte dabei vor allem auf die fehlende Übereinstimmung zwischen Koalitions- und Wählermarkt zurück, was es nötig mache über „neue Formeln der Macht“ nachzudenken. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und trotz des Einzuges der AfD in den Bundestag, habe das Superwahljahr 2017 in Deutschland aber auch gezeigt, dass „der Sog der politischen Mitte“ nach wie vor stark sei. Auch wenn aufgrund der politischen Kultur in Deutschland, die Korte als „Umarmungskultur“ beschreibt, der Wunsch nach einer Großen Koalition oftmals nahe liege, so gäbe es doch noch weitere, institutionell vorgesehene Möglichkeiten, die derzeit nicht ausgeschöpft würden.

Das vollständige Interview mit Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte vom 30. Dezember 2017 finden Sie zum Nachhören oder Nachlesen unter folgendem Link.

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