Die Sicherung der Freiheit des Denkens – Ein Essay von Karl-Rudolf Korte

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte über Wissenschaftsfreiheit in der Zeitschrift 'Forschung & Lehre'

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte über Wissenschaftsfreiheit in der Zeitschrift ‚Forschung & Lehre‘

„Zeit als Codewort der Freiheit“ lautet der Titel des Essays von Karl-Rudolf Korte, das Anfang Januar in der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ veröffentlicht wurde. Es geht um die Funktionalität der Wissenschaft in der Freiheitssicherung. Formell ist diese Freiheit zwar grundgesetzlich verankert, informell allerdings bestimmen Wettbewerbsdruck und das Einwerben von finanziellen Mitteln weite Teile der wissenschaftlichen Praxis. Der erste Schritt aus diesem ungleichheiterzeugenden System ist die „Einsicht in die Kraft der Ressource Zeit“.

Denn nur wer Zeit hat, der hat auch Möglichkeiten und Optionen. Er hat eine Auswahl. Diese Auswahl ist eine notwendige Bedingung zur Möglichkeit wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Wie kann also die „selbstbestimmte Eigenzeit für Forschung und Lehre“ garantiert werden? In einer Zeit, in der der wissenschaftliche Zeithorizont geschrumpft ist und kurzfristige kumulative Forschung ins Zentrum gerückt ist, gestaltet sich dieser Prozess des Umdenkens schwierig.

Wissenschaftliche „Kurzstreckenläufer“ werden gefördert, die die historische Bestimmung der wissenschaftlichen Praxis nicht beachten und einen angemessen Zeithorizont nicht erfüllen. Eine „zielwahrende Entschleunigung“ erscheint sinnvoll – Universitäten können hier als „Entschleunigungs-Oasen“ fungieren, die durch langfristig angelegte Forschung und Lehre riskantes Denken fördern und damit einen Teil dazu beitragen können, die aktuelle Phase einer „kontrafaktischen Stabilität“ zu überwinden.
„Denn längst blenden die Wissensorganisationen scheinbar unpassende Erfahrungen aus, sie lernen nicht mehr angemessen und verharren in scheinbarer Stabilität.“

Das vollständige Essay von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte finden Sie unter diesem Link oder in der Ausgabe 1|19 der Zeitschrift Forschung & Lehre.

„Alles, was die Wissenschaft bewegt!“ ist seit 1994 das Motto von „Forschung & Lehre“, mit über 32.000 Exemplaren die auflagenstärkste hochschul- und wissenschaftspolitische Zeitschrift Deutschlands. Monat für Monat bietet sie ihren Lesern (Professoren und Wissenschaftlern aller Fachbereiche) seriöse sowie fachlich kompetente Informationen, gründlich recherchierte Hintergrundberichte, Interviews und Essays zu aktuellen hochschulpolitischen und -rechtlichen Fragen, zu Karriereperspektiven und Karrierepraxis. „Forschung & Lehre“ erscheint monatlich und kann von jedem bildungs- und wissenschaftspolitisch interessierten Leser abonniert werden. Herausgeber ist der Deutsche Hochschulverband, die Berufsvertretung der Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses.

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