Karl-Rudolf Korte: „Das Zeitalter der Fakten scheint vorbei zu sein.“

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte über das postfaktische Zeitalter in der neusten Ausgabe der 'Zeit'

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte über das postfaktische Zeitalter in der neusten Ausgabe der „Zeit“

Unter dem Titel „Der Untergang der Fakten“ beschäftigt sich „Die Zeit“ mit den Grenzen von Wahrheit und Lüge unter der These, dass das postfaktische Zeitalter die Wissenschaft bedrohe und infrage stelle. Die Kernkompetenz von Wissenschaft, nämlich bislang Unbekanntem auf den Grund zu gehen, Zusammenhänge zu bewerten und Fakten zu schaffen, ist für viele Menschen immer weniger relevant insbesondere wenn jene Erkenntnisse nicht in das eigene Weltbild passen.

Erst kürzlich sprach die Bundeskanzlerin über das postfaktische Zeitalter. Aber was ist damit gemeint? In erster Linie geht es wohl darum, dass die Menschen sich scheinbar nicht mehr für Fakten interessieren. Aus den eigenen subjektiven Wahrnehmungen baut sich jeder seine Wirklichkeit, die immun ist gegen die Wahrnehmungen anderer, Fakten und erst recht gegen die Berichterstattung der sogenannten „Lügenpresse“. (mehr …)

„Politik geht an die Schule“: Politikwissenschaftler vermitteln ihr Wissen

Politik geht an die Schule: Jan Schoofs, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politikwissenschaft

Wie gründet man eine Partei und welche Funktionen erfüllen Parteien? Wie wählen die Deutschen? Wie werde ich Bundeskanzler? Welche Aufgaben hat ein Landtagsabgeordneter in NRW? Fragen wie diese stehen im Fokus des Projektes „Politik geht an die Schule“ der NRW School of Governance und der Sparda-Bank West, die das Projekt seit 2009 fördert.

Seit nunmehr sieben Jahren engagiert sich die NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit der Sparda-Bank West für die politische Bildung an Schulen in ganz NRW. Dabei vermitteln Experten, wie beispielsweise Jan Schoofs, ihr Wissen und werden dabei von externen Experten aus dem Praxisfeld unterstützt. Jugendliche sind politisch nicht mehr so engagiert, aber durchaus für Politik zu begeistern. Dies zeigte sich auch an der Gesamtschule Süd in Duisburg, wo Schoofs gemeinsam mit den Jugendlichen eine fiktive Partei gründete und ein Wahlkampfprogramm entwarf. (mehr …)

Neuerscheinung: Politik in unsicheren Zeiten – Kriege, Krisen und neue Antagonismen.

Herausgegeben von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte: Politik in unsicheren Zeiten.

Herausgegeben von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte: Politik in unsicheren Zeiten.

Die Krise ist zum Normalfall der Politik geworden. So ist infolge großer Herausforderungen wie der Finanzkrise, der Überwachungskrise, aber auch der Flüchtlingskrise das Bewusstsein der Politikwissenschaft für kontingente Ereignisse und existenzielle Belastungsproben gewachsen. Aber nicht nur die Politik, sondern auch die Politikwissenschaft selbst wird vermehrt mit Krisendiagnosen konfrontiert, die ihre eigene „Identität“ betreffen und auch in der Publizistik kontrovers diskutiert werden.

Der Tagungsband, welcher im Rahmen der 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft im vergangenen Jahr in Mülheim an der Ruhr entstand, behandelt diese Krisendiskurse des Fachs aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei werden nicht nur grundlegende Fragen der Selbstreflexion behandelt, sondern auch Modelle, die sich dem politischen Entscheiden unter Kontingenzbedingungen widmen. Darüber hinaus sind Fallstudien enthalten, die sich mit ausgewählten Krisenphänomenen befassen. (mehr …)

Korte zu Gast im Deutschlandfunk: „Ausschreibung läuft – Kandidaten für Schloss Bellevue und Kanzleramt gesucht!“

Diskutiert heute Abend im Deutschlandfunk: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Heute Abend ab 19.15 Uhr diskutieren über die Suche nach einem Nachfolger für Bundespräsident Joachim Gauck in der Sendung „Zur Diskussion“ des Deutschlandfunks gemeinsam mit Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte: Ernest Lang (Journalist), Andreas Rinke (politischer Chefkorrespondent der Nachrichtenagentur Reuters) und Julia Schramm (Autorin und Merkel-Expertin). Moderiert wird die Sendung von Stephan Detjen.

Wer zieht im kommenden Jahr ins Schloss Bellevue? Die Antwort auf diese Frage gestaltet sich immer schwieriger. Die Suche nach einem Nachfolger für Joachim Gauck ist geprägt von zögernden Kandidaten, wie beispielsweise Norbert Lammert oder Margot Käßmann, und der anstehenden Bundestagswahl, die über allem zu schweben scheint. Nicht zuletzt beschreibt Korte die Rolle des Bundespräsidenten als die eines Kanzlermachers, von dessen Wahl eine hohe Symbolik für die folgende Bundestagswahl ausgeht. Die Wahl des Bundespräsidenten eröffnet den politischen Akteuren eine Art Testgelände für neue politische Überlegungen und Koalitionen. So wird die Runde über eine erneute Kandidatur Merkels, potentielle Nachfolger Joachim Gaucks und auch über Gründe, die bisherige potentielle Kandidaten haben zögern lassen debattieren. (mehr …)

Korte: „Merkel sollte 2017 verzichten!“

Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin FOCUS: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin FOCUS: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Das fordert Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte in seinem aktuellen Gastbeitrag für den FOCUS. Vierte Amtsperioden scheinen historisch betrachtet selten ein gutes Ende zu nehmen. Adenauer überstand gerade einmal zwei Jahre der vierten Amtszeit. Kohls „Höhenrausch“ führte 1998 zum Sieg von Schröder.

Die letzten Jahre der Ära Kohl verband man vor allem mit Politik-Staus. Deutschland war der Person Kohls überdrüssig; man hatte sich „leid- und sattgesehen“. Korte sieht Analogien zur Amtszeit von Angela Merkel und stellt ihre Handlungsfähigkeit in Frage. Das Potential Politik zu gestalten ist begrenzt, das Vertrauen der Gesellschaft ist nicht mehr rückhaltlos – Umfragen zeugen von einem anhaltenden Meinungstief. Zudem zehren elf Jahre Kanzlerschaft an einer Person. So stellt sich, laut Korte, die Frage nach ihrem persönlichen Erschöpfungszustand. (mehr …)

„NRW verliert Einfluss in Berlin“: Ulrich von Alemann und Karl-Rudolf Korte beklagen Bedeutungsverlust des Landes

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

„Politische Erdbeben“ seien einst von NRW ausgegangen. Die Landesvertretung in Bonn galt als Ideenschmiede und politisches Labor für ganz Deutschland, war sie doch maßgeblich in die Bildung der ersten sozialliberalen Koalition des Bundes involviert. Der heutigen NRW-Landesvertretung in Berlin bescheinigen Alemann und Korte Bedeutungslosigkeit.

Alemann stellte in Düsseldorf sein neues Buch „NRW – ein Land blickt nach vorn“ vor und warnte: „NRW bringt sein Potenzial nicht ein. Die Distanz zwischen Berlin und Düsseldorf ist nicht nur geografisch groß. Es fehlen Ideen aus NRW für die Bundespolitik.“ Ministerpräsidentin Hannelore Kraft begnüge sich mit Stippvisiten in die Bundeshauptstadt Berlin. Es fehle ein Bundes-Bezug, den NRW-Ministerpräsidenten wie Wolfgang Clement, Peer Steinbrück und Jürgen Rüttgers einst hatten. (mehr …)

Karl-Rudolf Korte über den Aufstieg der AfD in der FAZ: „Der Stimmzettel als Lottoschein“

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte mit einem Gastbeitrag in der FAZ in der Rubrik 'Denk ich an Deutschland'

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte mit einem Gastbeitrag in der FAZ in der Rubrik ‚Denk ich an Deutschland‘

In einem Gastbeitrag für die FAZ – auch publiziert in dem begleitenden Magazin zur Konferenz „Denk ich an Deutschland“, ausgerichtet von der Alfred Herrhausen Gesellschaft und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – schreibt Korte über das „Phänomen“ Alternative für Deutschland.

Was können die anderen Parteien vom Aufstieg der AfD lernen? Wie lässt sich für eine pluralistische Gesellschaft werben und welche Auswirkungen haben die letzten Landtagswahlen auf das Machtgefüge in der Bundesrepublik?

Dies thematisiert Prof. Dr. Korte unter anderem in seinem Beitrag, welcher unter dem folgenden Link sowie im Magazin „Denk ich an Deutschland“ zu finden ist.

Wir lesen: „Missionieren für die Demokratie“

Gastbeitrag für das Online-Magazin des DGB 'gegenblende': Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Gastbeitrag für das Online-Magazin des DGB ‚gegenblende‘: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

In einem Gastbeitrag für das gewerkschaftliche Online-Magazin des DGB fordert Karl-Rudolf Korte dazu auf für die Demokratie zu missionieren, denn unsere Demokratie ist mehr denn je in Bewegung: Ein Jahr vor der Bundestagswahl zieht die AfD ein ums andere Mal in die Landtage des Landes ein und der heutige Parteienwettbewerb erinnert an 2009.

Auch damals profitierten die kleinen Parteien von der Großen Koalition, insbesondere die rechtspopulistische AfD ist Nutznießerin und zog in die Landtage von Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und zuletzt Mecklenburg-Vorpommern. Was sind die Gründe dafür? Eine gestörte Gesprächsatmosphäre zwischen Politik und Bürgern, fehlendes Verständnis für die Politik von Angela Merkel, eine bürgerliche Mitte geplagt von Status-Ängsten oder veränderte kommunikative Rahmenbedingungen durch neue Medien, die Konjunkturen des Verdachts fördern und Echo-Kammern voller Gleichgesinnte füllen? (mehr …)

Korte zu Gast im ZDF heute journal: „Es verhält sich wie bei Mikado, wer sich zu früh bewegt, verliert“

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte zu Gast im ZDF heute journal (c) ZDF

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte zu Gast im ZDF heute journal (c) ZDF

So begründet der Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, das Schweigen der Bundeskanzlerin zur K-Frage vor der Bundestagswahl 2017 im ZDF heute journal mit Claus Kleber.

Im Gespräch mit Claus Kleber ging es vor allem um die K-Frage und eine Einordnung der Rangeleien in Personal- und Sachfragen der Vergangenheit hinsichtlich der anstehenden Bundestagswahl im nächsten Jahr. Angela Merkel hält sich bei der Frage, ob sie für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht, bedeckt. Und dies zurecht, wie Korte im Gespräch einordnet, denn die Ankündigung der Kanzlerkandidatur ist vergleichbar mit Mikado: Wer sich zu früh bewegt, verliert. In einer Aufregungsdemokratie brauche man Aufmerksamkeit, wenn man zum vierten Mal antreten will. (mehr …)

Dozenten des IfP mit „Lehre divers“-Scholarship der Universität Duisburg-Essen ausgezeichnet

Der Kurzfilm der Teilnehmer wird am 20. Oktober 2016 in der NRW School of Governance präsentiert.

Der Kurzfilm der Teilnehmer wird am 20. Oktober 2016 in der NRW School of Governance präsentiert.

Ein Team aus sechs Dozierenden des Instituts für Politikwissenschaft ist für seinen ehrenamtlichen Einsatz im Rahmen des TalentKolleg Ruhr mit dem „Lehre divers“-Scholarship der Universität Duisburg-Essen ausgezeichnet worden. Neben einer ideellen Förderung erhält das Team nun 4.000 Euro für die Lehrunterstützung in Form von studentischen Hilfskraftmitteln.

Im vergangenen Sommersemester engagierten sich Lehrende der NRW School für eine Gruppe des TalentKollegs Ruhr, das als gemeinsames Projekt von der Universität Duisburg-Essen, der Fachhochschule Dortmund und der Westfälischen Hochschule durchgeführt und von der Stiftung Mercator gefördert wird. Die Teilnehmer des Kollegs setzten sich aus zugewanderten Akademikern zusammen, darunter auch erst kürzlich zugewanderte Flüchtlinge aus Syrien. Das TalentKolleg ermöglicht die individuelle Gestaltung eines „Vor-Studiums“ um so schneller als mit einem gänzlich neuen Studium einen anerkannten Abschluss in Deutschland zu erlangen. (mehr …)