„Eigentlich findet eine Wahl ohne Wähler statt“ Karl-Rudolf Korte im Deutschlandfunk-Interview

Karl-Rudolf Korte mit dem NRW Korrespondenten Moritz Küpper vor dem Übertragungswagen des DLF.

Im Gespräch mit Benedikt Schulz über die kommende Bundestagswahl, beschreibt Korte eine Zersplitterung der deutschen Parteienlandschaft, die zu veränderten Rahmenbedingungen im politischen System und insbesondere zu Veränderungen bei Wahlen führen werde. Bei bis zu sieben großen Parteien gleiche der Wahlzettel einem Lottoschein.

Der Wähler könne zwar seine Wünsche artikulieren, müsse aber den Parteien Koalitionsbildung und Umsetzung der politischen Ziele überlassen. Nach Korte, wolle der Wähler keine großen Koalitionen mehr. Dennoch hat das deutsche Modell der Verhandlungsdemokratie, aus Kortes Sicht, auch Vorteile, wie die Sicherung des sozialen Friedens. Denn anders als in Mehrheitsdemokratien, in denen bereits am Abend der Wahl die Regierung feststeht, würden die Verhandlungen zu einer breiteren Legitimierung der künftigen Regierung führen. (mehr …)

Herzlichen Glückwunsch, Sophia Baur!

Sophia Baur hat ihre Disputation erfolgreich abgeschlossen.

Das Team der NRW School of Governance und die Mitglieder des Promotions- und Graduiertenkollegs der NRW School of Governance gratulieren Sophia Baur zur erfolgreichen Disputation und somit zum baldigen Doktortitel!

Sophia Baur studierte European Studies und International Relations an den Universitäten Maastricht und Montréal. Anschließend absolvierte Sie zudem einen LL.M in Law and Politics of International Security an der Freien Universität Amsterdam. Ihre Dissertation mit dem Titel „Die Legitimität von Stiftungen im Handlungsfeld Umwelt: Verständnis (mehr …)

TV-Tipp: „Mensch Gauck!“ ZDFzeit-Dokumentation zum Amtsende des Bundespräsidenten

Das ZDF begleitete Joachim Gauck in den letzten Monaten seiner Amtszeit, die am 18. März 2017 endet. (c) ZDF

Am 18. März 2017 endet die Präsidentschaft von Joachim Gauck. Seine Abschiedsrede hat er, nach fast fünf Jahren im Amt, bereits gehalten. Die Dokumentation des ZDF – Ausstrahlung ist am Dienstag, 31. Januar 2017, um 20.15 Uhr – begleitete den scheidenden Bundespräsidenten in den letzten Monaten seiner Amtszeit.

Gauck war sicher einer der ungewöhnlicheren Präsidenten. Er war kein Berufspolitiker, sondern Pastor, der 1990 in die frei gewählte DDR-Volkskammer einzog und nach der Wiedervereinigung den Bürgern die Akten der Stasi zugänglich machte. Die sehr persönliche Dokumentation beleuchtet auch die Kindheitstage Gaucks, dem Sozialismus und Kommunismus schon in frühen Jahren suspekt waren, der sich nicht den Jungen Pionieren oder der FDJ anschloss, und der die DDR als Unrechts-Staat erlebte. Er sehnte sich in der DDR nach Freiheit; sie wurde zu seinem Lebensthema, das auch seine Amtszeit prägte. (mehr …)

Die Liste der 500: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte gehört zu den einflußreichsten Intellektuellen Deutschlands.

Cover Cicero

Regelmäßig kürt das Magazin „Cicero“ die wichtigsten Intellektuellen Deutschlands (c) Cicero

Zum fünften Mal präsentiert das Magazin „Cicero“ sein Ranking der 500 wichtigsten und einflußreichsten Intellektuellen Deutschlands. Mit dabei sind bekannte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Peter Sloterdijk auf Platz 2 der Cicero-Liste, Alice Schwarzer auf Platz 7, Botho Strauß (12), Rüdiger Safranski (47), Herfried Münkler (13) oder Jürgen Habermas auf Platz 6.

Das Ranking des „Cicero“ basiert auf einer systematischen Quellenauswertung über zehn Jahre. Gemessen wird die öffentliche Deutungsmacht. Dabei beruht die Erhebung auf der Präsenz in den 160 wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften. Dies wird über Zitationen im Internet ergänzt. Zudem werden Treffer in der wissenschaftlichen Literaturrecherche Google Scholar gezählt. Reflektierende Querverweise im biographischen Archiv Munzinger verweisen überdies auf das Networking. Relevant für die Erstellung des Rankings sind also insbesondere Fragen wie: Wer wird wie oft zitiert, wer löst Debatten aus, wer mischt sich intellektuell ein? (mehr …)

Neuerscheinung: Regieren in der Einwanderungsgesellschaft. Impulse zur Integrationsdebatte aus Sicht der Regierungsforschung.

Regieren in der Einwanderungsgesellschaft.

Regieren in der Einwanderungsgesellschaft.

Wenige Themen bewegten die deutsche Öffentlichkeit im Jahr 2015 so sehr wie die Frage der rapide steigenden Flüchtlingszahlen. Bilder vom überfüllten Hauptbahnhof in Budapest oder vom Flüchtlingscamp an der griechisch-mazedonischen Grenze dominierten Nachrichtensendungen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. Über den Umgang mit dieser Entwicklung wurde innerhalb der Großen Koalition heftig gestritten und auf mehreren EU-Gipfeln um eine europäische Lösung gerungen.

Neuen Rahmenbedingungen und Charakteristika des Regierens in der Einwanderungsgesellschaft werden in dem vorliegenden Band entlang der fünf profilierten Forschungsbereiche der NRW School of Governance diskutiert und analysiert. Entlang der fünf Themenfelder Politikmanagement, Parteien und Willensbildung, Wahlen und Wählen, wissenschaftliche Politikberatung und politische Bildung sowie Sprache und politische Kommunikation werden die Entwicklungen diskutiert. Das Ziel des Bandes ist es jedoch nicht, erschöpfende Antworten aus der jeweiligen Disziplin oder Perspektive auf Fragen der Flucht und Einwanderung zu geben. Vielmehr sollen die Beiträge Denkanstöße liefern, Schlaglichter auf weniger beachtete Zusammenhänge werfen sowie Ansätze für mögliche Entwicklungspfade skizzieren. (mehr …)

Vorstellung des Bandes „Regieren in der Einwanderungsgesellschaft“: Jens Spahn zu Gast an der NRW School of Governance

Vorstellung des Bandes „Regieren in der Einwanderungsgesellschaft“: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, Jens Spahn, Prof. Dr. Andreas Blätte, Dr. Niko Switek

Die Flüchtlings- und Asylpolitik beherrscht weiterhin die politische Agenda in Deutschland und Europa. Alle politischen Akteure sind herausgefordert, Antworten und Positionen auf die hohe Zahl der Asylsuchenden anzubieten. In kurzen, prägnanten Analysen und Essays hat die NRW School of Governance dieses Thema in ihrem 10 jährigen Jubiläum begleitet. Zur Vorstellung des Bandes am vergangenen Mittwoch konnte mit Jens Spahn, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, ein Experte gewonnen werden.

Gemeinsam mit 21 weiteren Autoren diskutierte Jens Spahn bereits im Jahr 2015 Chancen und Risiken des Flüchtlingszustroms in seinem Buch „Ins Offene“. Es eröffnete diverse Perspektiven auf die aktuelle Entwicklung. Autoren wie beispielsweise Herfried Münkler, Boris Palmer, Julia Klöckner, Klaus von Dohnanyi, Wolfgang Niersbach, Markus Söder oder Paul Ziemiak beleuchteten Risiken und Chancen und wagten einen Ausblick auf die kommende Monate und Jahre. Offen wirft das Werk Fragen wie „Grenzen öffnen oder schließen?“ oder „Schaffen wir das, oder schafft es uns?“ auf. (mehr …)

Karl-Rudolf Korte: „Die Kandidatin Merkel ist ein Risiko.“

Karl-Rudolf Korte kommentiert den Parteitag der CDU in Essen (c) ZDF

Karl-Rudolf Korte kommentiert den Parteitag der CDU in Essen (c) ZDF

Beim 29. Bundesparteitag der CDU standen wichtige Zukunftsfragen zur Diskussion: Globalisierung und Demografie, Digitalisierung und Migration, Sicherheit und Zusammenhalt. Zudem stimmten die 1000 Delegierten über den neuen Vorstand, das Parteiprogramm und einen Antrag zur „Orientierung in schwierigen Zeiten – für ein erfolgreiches Deutschland und Europa“ ab.

Im Interview mit „heute.de“ sowie in der ZDF Sendung „Standpunkte“ kommentiert Karl-Rudolf Korte den Parteitag der CDU und stellt die erneute Kandidatur Merkels infrage. Die Partei sei noch nie so unsicher in eine Delegiertenversammlung gegangen wie in diesem Jahr, so Korte im „heute.de“-Interview. Darüber hinaus sei die Kandidatin Merkel erstmals ein Risiko für die CDU. Im Jahr vor der Bundestagswahl sei die CDU auf der Suche nach ihrer Identität, denn der Kurs von Merkel vertrete zwar die progressive Mitte der Gesellschaft, (mehr …)

Karl-Rudolf Korte im ZDF heute-journal: „Demokratischer Trotz ist geweckt worden.“

Karl-Rudolf Korte zu Gast im ZDF heute-journal (c) ZDF

Karl-Rudolf Korte zu Gast im ZDF heute-journal (c) ZDF

Die Bundespräsidentenwahl in Österreich galt in Europa als richtungsweisend. Nach Brexit und der Wahl Trumps in Amerika, hätte die Wahl in Österreich ein weiterer Erfolg für Europas Populisten werden können. Stattdessen siegte der Kandidaten der Grünen, Alexander van der Bellen, in der Wiederholung des zweiten Wahlganges deutlich vor Norbert Hofer von der FPÖ. Warum die Wahlentscheidung nun doch so deutlich ausfiel, beleuchtet die Einschätzung von Karl-Rudolf Korte im ZDF heute journal.

In den vergangenen Wochen hatte man den Eindruck Populisten seien auf dem Vormarsch mit einer Agenda gegen die EU, gegen Flüchtlinge, gegen Freihandel. Doch ist der Trend nach der Wahl nun gebrochen? Nicht grundsätzlich, so die Meinung von Karl-Rudolf Korte. Vielmehr hat jede Bewegung immer auch eine Gegenbewegung. Im Falle Österreichs hat sich die Mehrheit der Bevölkerung besonnen, dass Demokratie Unterstützer braucht. Demokratischer Trotz sei, so Korte, geradezu geweckt worden (mehr …)

Korte zu Gast in der phoenix Runde: „Kampf ums Kanzleramt – Wer tritt an gegen Merkel?“

Diskutierte am vergangenen Abend in der phoenix Runde: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte (c)phoenix

Am vergangenen Dienstagabend diskutierten über die Suche nach einem Gegenkandidaten für die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel gemeinsam mit Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte in der „phoenix Runde“: Brigitte Fehrle (Publizistin), Alexander Kissler (Cicero) und Prof. Manfred Güllner (Geschäftsführer forsa). Moderiert wurde die Sendung von Alexander Kähler.

Angela Merkel will es noch einmal wissen. Die CDU-Vorsitzende möchte 2017 wieder ins Kanzleramt einziehen. Laut einer neuen Emnid-Umfrage unterstützen 55 Prozent der Befragten eine weitere Amtszeit Merkels. 39 Prozent dagegen wollen das nicht, berichtete die „Bild am Sonntag“. Bei der SPD dagegen steht der Kandidat noch nicht fest. Sigmar Gabriel und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz werden Ambitionen nachgesagt. Nach Informationen aus SPD-Kreisen wird damit gerechnet, dass bereits vor Weihnachten Klarheit herrscht. Offiziell hält die Partei jedoch daran fest, dass erst Anfang 2017 die Entscheidung fallen soll. (mehr …)

Land of the Free and Home of the Brave? Karl-Rudolf Korte begleitete die US Election vor Ort

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte vor dem Weißen Haus in Washington, D.C.

Gemeinsam mit anderen Wahlforschern verbrachte Karl-Rudolf Korte eine Woche in den USA und begleite die letzte Phase des Wahlkampfes vor Ort. In Washington analysierte und diskutierte man die Herausforderungen für den neuen US-Präsidenten, die Konsequenzen aus dem polarisierenden Wahlkampf für Politik und Gesellschaft, kommende innen- und außenpolitischen Themen für die neue Regierung und Lehren, die Europa aus dem Wahlkampf ziehen sollte.

Der vergangene Wahlkampf hat gezeigt: Amerika ist gespalten und die Spaltung des Landes ist vielschichtig. Befürworter von wirtschaftlichen und sozialen Reformen stehen Bürgern gegenüber, deren Amerika radikaler, religiöser und reaktionärer ist. Der Umgang mit dem Thema Globalisierung und dessen Auswirkungen ist wohl ein zentrales Thema, welches den neuen Präsidenten der USA beschäftigen wird. Sind die US-Amerikaner prinzipiell vor allem die Gewinner der Globalisierung, gilt das aber nicht für alle. Diejenigen, deren Jobs heute in China sind fühlen sich abgehängt und vergessen von der Politik. (mehr …)