Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte im DLF-Interview über den AfD Parteitag: „Die AfD hat sich chamäleonhaft entwickelt“

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

Zum AfD Parteitag in Stuttgart, auf dem sich die Partei erstmalig ein Parteiprogramm gegeben hat, wurde Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, Direktor der NRW School of Governance, im Deutschlandfunk Interview befragt. Die Entwicklung der Partei in den letzten drei Jahren beschrieb Korte als „chamäleonhaft“. Um das gesamte Protestspektrum abzubilden nutzt die Partei fliegende Ziele.

Im Interview analysierte Korte, dass dieses Vorgehen notwendig ist. Nur so lassen sich die Konfliktpotenziale innerhalb der Partei gering halten und gleichzeitig die unterschiedlichen Formen der Enttäuschung in die Partei integrieren. Darüber hinaus zwingen fliegende Ziele die anderen Parteien dazu, sich beständig zu den AfD-Vorschlägen äußern zu müssen. So grenzt sich die AfD nicht nur von den anderen Parteien ab, sondern sie erlangt durch ihre radikalen Vorschläge immer wieder massenmediale Aufmerksamkeit.

Insgesamt attestiert Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte der AfD eine rechtere Entwicklung seitdem Bernd Lucke aus der Partei ausgetreten ist und die ALFA gegründet hat. Gleichzeitig beobachtet er eine Teilung der Partei in westliche Landesverbände, die rechtspopulistische Punkte vertreten, sich nach außen aber bürgerlich geben. Die östlichen Landesverbände hingegen vertreten einen zum Teil offenen Rechtsradikalismus. Abzuwarten bleibt jedoch, wie sich die Formulierungen im Parteiprogramm auf den operativen Politikbetrieb auswirken und welche konkreten Forderungen aufstellen wird.

In organisationspolitischen Fragen sieht Prof. Dr. Korte die AfD gut aufgestellt. Bei den Landtagswahlkämpfen und dem Parteitag in Stuttgart zeigt die Partei, dass ihr Politikmanagement funktioniert. Das gesamte Interview finden Sie hier zum Nachhören.

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