Korte über die Nachfolge Merkels

Karl-Rudolf Korte im MiMa zur Nachfolge Merkels

Vergangene Woche verkündete Angela Merkel ihren Verzicht auf eine weitere Kandidatur als Parteichefin der CDU. Für ihre Nachfolge kommen derzeit Friedrich Merz, Jens Spahn und Annegret Kramp-Karrenbauer in Frage. Prof. Karl-Rudolf Korte kommentiert.

In der parteiinternen Debatte um die Nachfolge Merkels geht es nicht nur um die Frage, wer Merkel als Parteichefin in Hamburg folgen wird, sondern auch um die Ausrichtung der CDU in der Zukunft. Während Annegret Kramp-Karrenbauer den Kurs der Kanzlerin, die CDU als eine „Partei der progressiven Mitte“ aufzustellen weiterfahren will, stehen Merz und Spahn für eine stärker konservative Ausrichtung der Partei.
Fraglich bleibt, so Korte, ob eine konservativere Ausrichtung der Partei nicht zu einem Nullsummenspiel werden könnte, das also der Wählerzuwachs aus dem konservativen Lager der Wählerabwanderung aus dem progressiven Lager gleichen könnte. Merkel will sich in die Diskussion um ihre Nachfolge wohl nicht direkt einmischen, was aus Sicht des Politikwissenschaftlers auch klug ist, um die „Anti-Merkel-Lager“ nicht hinsichtlich ihrer Sympathien für bestimmte Kandidaten zu stärken.
Das derzeitige Desinteresse an der SPD tut der Partei nicht gut, so Korte weiter: „Die Nichtbeachtung ist die größte Demütigung, die einem Politiker wiederfahren kann.“ Diese „strategische Bravheit“ der Sozialdemokraten zeigt fehlenden Mut zu riskantem Denken und das, obwohl derzeit jede inhaltliche Veränderung in der Partei vom Wähler wohlwollend empfunden wird.

Das vollständige Interview finden Sie hier in der ZDF-Mediathek ab Minute 7:55.

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